Ernährung und Landwirtschaft

Baudenbach, Mittwoch, 16.10.2019

Teilnehmer: Dorothea Hübner, Gerhard Veit, Jürgen Osterlänger

diskutierte Ideen:

SoLaWi (solidarische Landwirtschaft)

  • vielleicht erst mal 1 ha oder weniger
  • Sohn von Gerhard Veit fragen wegen Fläche
  • aufbauende Landwirtschaft an kleiner Stelle versuchen? Siehe unten
  • Regional versorgt als Projektträger mit gewinnen?
  • Selbsterntegarten

Humus – Klimachance / aufbauende Landwirtschaft

Bericht einer Veranstaltung bei Emskirchen im Wandel:

Einige Landwirte und viele normale Interessierte (21 insgesamt) folgten der Einladung der Initiative „Emskirchen im Wandel“, um sich im internationalen Jahr des Bodens den Dokumentarfilm „Humus, die vergessene Klimachance“ anzusehen. Selbst für Fachleute ergaben sich doch einige neue Erkentnisse.

Der Film ist zusammen mit der österreichischen Ökoregion Kaindorf entstanden, die Vorbildregion ist, eine ökologischen Kreislaufwirtschaft betreibt und sich weitestgehend mit erneuerbarer Energie versorgt. Außerdem soll durch Humusaufbau und andere CO2-bindende Maßnahmen der Weg in Richtung CO2-Neutralität gegangen werden. Der Film beschäftigt sich mit den Zusammenhängen von Boden, Humusab- und -aufbau und Klimawandel.

So bietet er neue, bislang unbekannte Erkenntnisse zum Klimawandel, etwa dass der fortschreitende Humusabbau nicht nur die fruchtbaren Böden, die ja unsere Nahrungsgrundlage sind, zunehmend verwüsten lässt, sondern auch enorme Mengen des Klimagases Kohlendioxid freisetzt, statt sie im Boden zu binden. Allein in den letzten 100 Jahren soll dadurch die gleiche Menge Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt sein, wie durch die Verbrennung der fossilen Brennstoffe. Auch anwesende Hobbygärtner gestätigen dass die Bodenfruchtbarkeit in den letzten Jahrzehten auch bei uns abnimmt.

Die zunehmend negative Humusbilanz durch zu wenig Zufuhr organischen Materials, falsche Bodenbearbeitung und die Reduzierung des Bodens auf die Funktion als Trägersubstrat für die Pflanzenwurzeln durch Chemiedüngung verschlechtern die Bodenqualität immer mehr, während der Einfluss der Bodenfruchtbarkeit und -gesundheit auf das Pflanzenwachstum global vernachlässigt wird.
Es gibt auch Hoffnungsschimmer zum Humusaufbau und zur natürlichen Bodenverbesserung. Schwerpunkt ist dabei die mittlerweile schon fast berühmte Terra Preta, die ungemein fruchtbare Schwarzerde, die aus Holzkohle, Ton, Knochen, Ausscheidungen und anderen Bioabfällen entstanden ist. Auch einige Teilnehmer expermentieren damit, wie sich in der Diskussion herausstellte.

Eine Teilnehmerin: Es gibt ein wenig Hoffnung, die wachsenden Weltbevölkerung gut ernähren zu können. Notwendig sind jedoch fleischärmere Ernahrungsgewohnheiten sowie ein globales Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit statt Ausbeutung und Krieg.

Global verursacht die Landwirtschaft etwa 17 – 32 % der Treibhausgase-Emissionen – also knapp ein Drittel der Gesamtemissionen. Und es gibt kaum Strategien dagegen.
Andererseits sind aus Amazonien Landwirtschaftstechniken bekannt, die zu großen Flächen extrem humusreicher Böden („Terra Preta“) führten – und Humus kann große CO2 -Mengen binden. Forscher versuchen nun, das Geheimnis nachhaltig fruchtbarer Böden zu entschlüsseln und Lösungen für einen Humusaufbau auch in unserer Landwirtschaft zu finden.

Teilnahme an geeignetem Themenmarktplatz in NEA

  • Nahverkehrsfrühstück / Kurzstreckenfrühstück auf dem Marktplatz
  • fragen bei der Stadt (Heinlein)
  • Saatgutbomben
  • Dornauer wegen geeignetem Saatgut / Pfanzen fragen
  • Blühender Landkreis als Motto
  • Saatgutbörse

Unverpacktladen in NEA

  • Ansbacher Str., ehem. Bäckerei, steht seit längerer Zeit leer
  • Küche auch dabei
  • Treffpunkt für Gespräche, Ideen, Pinwand
  • Genossenschaft Regional Versorgt als Träger
  • Thema bei nächster Hauptversammlung trägt vor: Jürgen Osterlänger
  • Beste Reste Essen
  • Lebensmittel retten

Veganes Essen bereiten und verspeisen

Gemeinsam Kochen und Essen, eher im geschlossenem Kreis?

Nicht diskutierte Idee:

Die Ackergifte müssen verschwinden!

Die Kampagne »Ackergifte? Nein danke!« will erreichen, dass der Einsatz sämtlicher synthetischen Ackergifte verboten wird.

Ackergifte sind chemische Tötungsmittel, die gegen Pflanzen (Herbizide), Pilze (Fungizide), Insekten (Insektizide) und Mikroorganismen (Pestizide) auf den Äckern ausgebracht werden. Darunter sind hochgiftige Wirkstoffe, die nicht nur Bienen töten und Menschen gesundheitlich schädigen. Sie vernichten auch viele andere Insekten und Wassertiere, schädigen das Bodenleben und belasten das Trinkwasser wie die auf dem Acker angebauten Lebensmittel. Der Einsatz von Ackergiften in der Agrarindustrie hat unter anderem dazu geführt, dass jeder zweite Feldvogel ausgestorben ist, dass die Hälfte der Arten in den Ackergewässern verlorengegangen ist, dass auf vielen Ackerflächen kein Humus mehr entsteht dass durch Wasser- und Winderosion kostbarer Boden verlorengeht Menschen erleiden gesundheitliche Beschwerden, die jedoch bisher nur in besonders schweren Einzelfällen als Folgen von Vergiftungen mit Spritzmitteln anerkannt wurden.

Neuerdings werden Pflanzen gezüchtet, die ihre Gifte schon selbst mitbringen: Gentechnik macht’s möglich. Diese Giftpflanzen haben auf unseren Kulturböden ebenfalls nichts zu suchen!

In bundesweiten Aktionen werden wir Aufmerksamkeit für unser Anliegen schaffen. Von Ackergiften Betroffenen wollen wir durch die Einrichtung einer Beratungsstelle helfen. – Eine Aufgabe, die einen langen Atem und viele Mitwirkende benötigt. Fühlen Sie sich angesprochen? Dann kontaktieren Sie uns!

Protokoll: Jürgen Osterlänger